Low-Code-Plattformen für Entwickler:innen

Konkurrenz oder Weiterentwicklung?
Mendix Low-Code

Low-Code-Plattformen für Entwickler:innen

Low-Code-Plattformen haben in den letzten Jahren eine große Beliebtheit erlangt, da sie Entwickler:innen die Möglichkeit bieten, Anwendungen schneller und effizienter zu erstellen.

Eine aktuelle Studie des Plattform-Herstellers Mendix zeigt, dass die meisten Unternehmen bis 2024 eine häufigere Nutzung von Low-Code als traditionelle, manuelle Softwareentwicklung erwarten.

Diese Einschätzung wird laut Mendix von Gartner-Analysen bestätigt, die bis 2025 von einem Anteil von rund 70% mit Low-Code oder No-Code-Technologien entwickelter Unternehmensanwendungen ausgehen. Im Jahr 2020 waren es noch weniger als 25%.

In diesem Blog stelle ich die Vor- und Nachteile von Low-Code-Plattformen vor und erkläre, warum Softwareentwickler:innen durch Low-Code Generatoren nicht überflüssig werden, sondern umgekehrt.

Vorteile von Low-Code

 

Schnellere Entwicklung: Die größte Stärke von Low-Code-Plattformen ist die Geschwindigkeit, mit der grundlegende Anwendungen erstellt werden können. Da die meisten Aufgaben automatisch durchgeführt werden, können Entwickler:innen in der Regel Anwendungen viel schneller erstellen als bei der herkömmlichen Entwicklung.

Geringere Kosten: Da weniger Programmierarbeit erforderlich ist, sind die Kosten für die grundlegende Entwicklung von Anwendungen auf Low-Code-Plattformen in der Regel niedriger. Die Erstellung von Anwendungen wird nicht nur schneller, sondern auch kostengünstiger und effizienter.

Bessere Zusammenarbeit: Low-Code-Plattformen ermöglichen es Teams, zusammenzuarbeiten und einfache Anwendungen in Echtzeit zu bearbeiten. Da alle Mitglieder des Teams Zugriff auf dieselbe Plattform haben, ist es leicht, Änderungen zu verfolgen und die Anwendungen zu testen.

Geringeres Risiko: Low-Code-Plattformen bieten eingebaute Sicherheitsfunktionen, die das Risiko von Sicherheitsverletzungen reduzieren. Sie können auch sicherstellen, dass Anwendungen für verschiedene Geräte und Plattformen optimiert sind, was das Risiko von Fehlern in den Grundprozessen deutlich reduziert.

Nachteile von Low-Code

 

Eingeschränkte Flexibilität: Low-Code-Plattformen können zwar schnell und kosteneffektiv sein, aber sie haben auch ihre Einschränkungen. Sie sind oft auf die Funktionen beschränkt, die in der jeweiligen Plattform integriert sind. Wenn Sie eine Anwendung mit bestimmten Funktionen benötigen, die nicht in der Plattform enthalten sind, müssen Sie möglicherweise auf eine andere Plattform umsteigen.

Begrenzte Anpassbarkeit: Ein weiterer Nachteil von Low-Code-Plattformen ist, dass sie nicht so anpassbar sind wie andere Entwicklungsmethoden und -umgebungen. Wenn Sie spezielle Anpassungen vornehmen müssen, um Ihre Anwendung zu optimieren, müssen Sie möglicherweise eine andere Entwicklungsplattform verwenden, zusätzlich manuell erstellte Software integrieren oder gänzlich auf bestimmte Funktionen verzichten.

Mangelnde Kontrolle: Wenn Sie eine Anwendung auf einer Low-Code-Plattform erstellen, haben Sie möglicherweise nicht die vollständige Kontrolle über die Funktionalität und die Architektur der Anwendung, mindestens sind sie jedoch limitiert. Wenn Sie spezielle Anforderungen haben oder spezielle Funktionen benötigen, müssen Sie möglicherweise eine andere Plattform oder manuelle Entwicklung einsetzen.

Komplexität: Auch Low-Code-Plattformen können komplex sein und eine umfassende Einarbeitung erfordern, um effektiv genutzt zu werden.

Konkurrenz oder Weiterentwicklung?

Obwohl Low-Code-Plattformen viele Vorteile bieten, können sie erfahrene Softwareentwickler:innen nicht vollständig ersetzen.

Die umgekehrte Sichtweise ist richtig: Low-Code-Systeme ergänzen die Werkzeugpalette von Softwareentwickler:innen und machen diese produktiver.

Low-Code-Plattformen haben zwar viele eingebaute Funktionen, aber sie können nicht alle Anforderungen erfüllen, die eine Anwendung benötigt. Sie decken die Grundfunktionen einer Anwendung ab und sparen damit viel Zeit bei den repetitiven und nicht innovativen Aufgaben ein.

Anpassungen, Erweiterungen und vor allem Integrationen in andere Systeme sind fast immer erforderlich, um spezielle Funktionen oder Anforderungen zu erfüllen, die in der Plattform nicht integriert sind.
Darüber hinaus können Softwareentwickler:innen die Architektur und das Design von Anwendungen optimieren, um eine bessere Leistung und Sicherheit zu gewährleisten. Sie können auch sicherstellen, dass Anwendungen reibungslos auf verschiedenen Geräten und Plattformen funktionieren. Ohnehin ist die Qualitätskontrolle ein wichtiges Element im Entstehungsprozess einer Anwendung.

Erfahrene Softwareentwickler:innen können mit Low-Code Generatoren also schneller sichere Anwendungen entwickeln und sich dabei mehr auf die individuellen und wertschöpfenden Arbeiten konzentrieren.

Fazit

Low-Code Plattformen ergänzen die Arbeit der Entwickler:innen, nicht umgekehrt. Nicht zuletzt deswegen ist es ein guter Rat, sich mit Low-Code- und No-Code-Plattformen zu beschäftigen.

Bernd Günter

Autor

Bernd Günter ist Head of Sales & Marketing bei it-economics, mit internationaler Erfahrung in den Bereichen Beratung, Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Management multinationaler Kunden.

Er ist Experte mit nachweisbaren Erfolgen in moderner Softwareentwicklung, Delivery Leadership, digitaler und kultureller Transformation sowie agiler Projektentwicklung und IT.

Der erfahrene Manager sorgt seit vielen Jahren dafür, dass Unternehmen im digitalen Wandel mit den passenden multifunktionalen Teams, Technologien und Innovationen erfolgreich sind und ihre Ideen in Lösungen umwandeln.

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